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Zum Start der US-Berichtssaison liefern die Großbanken einen selten präzisen Blick auf die amerikanische Wirtschaft. Entscheidend sind die Entwicklung der Zinsmargen, die Kreditqualität – insbesondere bei Konsum und Gewerbeimmobilien – sowie Gebühren in M&A und Handel. Gemeinsam zeichnen sie ein Bild für Konjunktur, Zinsausblick und Risikostimmung. Wir ordnen die wichtigsten Kennzahlen ein und leiten ab, was das für Anleger bedeutet.
Die Zahlen der Großbanken sind ein breiter Konjunktur-Scan: Zinsmargen, Gebühren und Rückstellungen spiegeln Nachfrage, Preisbildung und Risiken. Banken sehen Zahlungsströme und Kundenlage, bilanzieren nach US-GAAP und signalisieren über Kreditvolumina sowie M&A-Gebühren frühzeitig Wendepunkte.
Die großen Institute melden operative Stärke: deutliche Ertragszuwächse, robuste Kreditmärkte, steigende Neuvolumina und kräftige M&A-Fees. Ein Ausreißer bei Autokrediten belastete JP Morgan punktuell; insgesamt bleiben Ausfälle niedrig. Sinkende Einlagenzinsen stützen NII nach Fed-Cuts. Der Ausblick für Q4 ist positiv – trotz Warnungen vor geopolitischen Risiken und Handelskonflikten.
Großbanken sind breit diversifiziert; am stärksten gefordert bleiben Spezialfinanzierer in Commercial Real Estate. Homeoffice drückt strukturell die Büromieten – Laufzeitverlängerungen strecken Risiken, mindern aber nicht zwangsläufig Zinserträge. Niedrigere US-Leitzinsen stabilisieren die Refinanzierung. Unterm Strich: strukturelle Herausforderungen, jedoch keine systemische Belastung des US-Bankensektors.
Lockerungen sind in den USA politisch realistisch. Niedrigere Eigenkapitalanforderungen hebeln die Kreditvergabe spürbar – ohne frisches Kapital – erhöhen aber systemische Verschuldung. Ob Effizienzgewinne entstehen, ist fraglich; klar ist: planbarere Anforderungen schaffen Spielraum für Rückkäufe und können Bewertungen stützen.
US-Institute profitieren von Größe, homogenem Heimatmarkt und einer dominanten Investmentbanking-Position – und könnten von Deregulierung zusätzlich Rückenwind erhalten. Jetzt reinhören, um Christophs Meinung zu erfahren.
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